Sonntag, 4. März 2012

NGC 2359 - Thors Hochzeit 1. Teil

Am 12. Februar 2012 nahmen Uli und Stephan mich mit auf den Schauinsland. Ich hatte mir zufällig das selbe Objekt ausgesucht wie die beiden, NGC 2359 - auch genannt "Entennebel" oder "Thors Helm" (mir gefällt letztere Bezeichnung ja deutlich besser...). Es handelt sich um einen Wolf-Rayet-Ringnebel, der recht tief (horizontnah) im großen Hund zu finden ist.

Die Bedingungen schienen nicht ganz optimal, ich meine mich zu erinnern, dass wir uns um den Dunst am Horizont Gedanken machten. Die Astrokamera mit meiner DLSR und der 15"-Newton mit der ST10 waren also auf das selbe Objekt ausgerichtet. Uli und Stephan machten Schmalbandaufnahmen und kamen nicht mehr dazu, auch noch RGB-Aufnahmen zu machen. Daher entstand bald die Idee, unsere Aufnahmen miteinander zu kombinieren. Da meine Kamera zu jenem Zeitpunkt noch unmodifiziert war und der Rotkanal daher etwas schwach ausfiel, war ich sehr erfreut darüber, eine zusätzliche H-Alpha Aufnahme für die Bildbearbeitung zur Verfügung zu haben. Uli und Stephan konnten im Gegenzug die RGBs nutzen um ihre Schmalbandaufnahmen zu ergänzen.

Das Objekt erschien extrem lichtschwach. Ich dachte zuerst, ich hätte es nicht gefunden, hätte aber für die Probeaufnahmen lediglich länger belichten müssen. Zu gerne würde ich den Nebel auch mal visuell beobachten...

Bei meiner Aufnahme handelte es sich um 9 Aufnahmen mit jeweils 12 Minuten Belichtungszeit bei ISO800. Ich habe 4 Darks verwendet. Die intern gemessene Chiptemperatur der Kamera betrug zwischen -6 und -7°C (ich schätze, wir hatten -15°C Lufttemperatur). Der Trost beim Frieren war also, dass das Rauschen durch die Kälte erheblich reduziert wurde. Die H-Alpha Aufnahme von Uli und Stephan entstand aus zwei Einzelbildern a 20 min bei -40° Chiptemperatur.

Beim ersten Bearbeiten zu Hause war ich ganz begeistert, vor dem eigentlichen Nebel noch rötlich schimmernde Dunkelwolken zu erkennen. Das Kombinieren der ST10- und der DSLR-Bilder war nicht ganz einfach. Die Sterne der ST10 waren viel kleiner, es entstanden bunte Halos. Das kleinere Bildfeld der ST10 in Kombination mit der größeren Brennweite des 15"-Newtons führen dazu, dass nur ein kleiner Teil meiner Aufnahme mit der von Uli und Stephan überschneidet - zum Glück der wichtigste, nämlich der zentrale Nebel mit seinen filigranen Strukturen. Vor allem die Rottöne profitierten sehr von der zusätzlichen H-Alpha Information. Neben dem Aufmotzen des Rotkanals benutzte ich die H-Alpha Information auch als zusätzliche Luminanz-Ebene um die feinen Strukturen besser rauszuarbeiten.



























Insgesamt hatte ich viel Freude an diesem Bild. Ich fand es sehr schön, ein Bild in Teamarbeit zu entstehen zu lassen. Großes Dankeschön an Uli und Stephan!

In voller Auflösung gibt es das Bild hier: https://www.dropbox.com/gallery/13378010/1/NGC2359?h=bd5d26

Wer Interesse hat, das reine DSLR-Bild ohne H-Alpha zu sehen, der findet es hier auf meinem Fotostream bei Flickr: http://www.flickr.com/photos/leosbilder/6927777093/in/photostream

Leo

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