Montag, 10. September 2012

Jupiter und Mond am Morgen des 9. September 2012

Beobachtungen vor Sonnenaufgang haben ihren besonderen Reiz. Wenn der Tagesanbruch wie jetzt im September immer später erfolgt, stehe ich gerne auch mal früh auf, um am Morgenhimmel zu beobachten. Jupiter steht bei Sonnenaufgang ja optimal hoch im Süden. Da die Luftruhe um die Zeit oft relativ gut ist, wird man mit einem detaillierten Anblick im Fernrohr belohnt. Am Sonntag morgen habe ich kurz entschlossen die DMK-Kamera ans 10"SCT-Teleskop gehängt. Mit Rotfilter kann man das Blau der Dämmerung ja relativ lange unterdrücken. Der Mond Europa hatte gerade seinen Durchgang vor der Jupiterscheibe begonnen und direkt "über" ihm erschien allmählich der Große Rote Fleck am Ostrand der Jupiterscheibe.  
Ganz in der Nähe des Jupiter stand der abnehmende Halbmond, von dem ich auch noch ein paar Aufnahmen gemacht habe (Avi-Filme mit DMK-Kamera, Bearbeitung mit AviStack). Im nördlichen Teil des Mondes fiel mir der große komplexe Krater Pythagoras mit seinem terrassierten Wall und mehrteiligem Zentralberg auf. Wegen seiner Randnähe ist er nur bei günstiger Libration einigermaßen gut zu sehen. In seiner Umgebung finden sich einige weitere größere Krater, die aber schon stärker erodiert sind.
Ein Hingucker ist immer wieder auch das Mare Imbrium mit seinen einzeln stehenden Bergen und der "Regenbogenbucht" Sinus Iridum:
Immer wieder fasziniert mich auch der relativ junge und ausgesprochen prächtige Krater Kopernikus und seine Umgebung. Oben rechts verschwindet gerade der auch eindrückliche und etwas ältere Krater Eratosthenes im Schatten.
Südlich von Kopernikus schließen sich die Krater Reinhold und Landsberg sowie das Fra-Mauro-Gebiet an. Dort finden sich einige lavaüberflutete und von kleineren Rillen durchzogene Krater. In der Nähe landeten die Apollo-Missionen 12 und 14.
Zum Schluss dann noch ein Blick auf die kraterübersäte Südhälfte des Mondes mit den großen Kratern Longomontanus (Mitte, exzentrischer Zentralberg), Clavius (unten rechts mit zahlreichen Innenkratern), Tycho (oben rechts, schon fast im Schatten verschwunden), Schiller (sehr länglich, Mitte links) und dem ebenfalls merkwürdig geformten Krater Hainzel.
Inzwischen war die Sonne schon aufgegangen und ich konnte nahtlos zur Sonnenbeobachtung wechseln.
Martin Federspiel





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen